Meine Lieblingswhiskys April 2014
Ja, und heute kommen wir auf die Whiskys zu sprechen, die zu meinen liebsten gehören. Und das ohne jede Bewertung oder Preisleistungsbestimmung. Wer möchte, der findet unter den Whiskybewertungen genauere Angaben zu den meisten Whiskys.
Und was zeichnet einen Lieblingswhisky aus? Nein, nicht dass man überlegt, wie man ihn geschmacklich zu anderen einordnet, und auch nicht, indem man sich ausrechnet, ob er sich preislich lohnt. Das sind alles Versuche, Whiskygenuss mehr oder weniger methodisch zu bewerten und einzuordnen. Aber letztlich ist Whiskygenuss ja eine Liebhaberei, ein sinnliches Erlebnis. Denn seine Sinne benötigt man schon, wenn es Genuss sein soll und kein Trinkgelage. Der Whisky hat mehreren Sinnen etwas zu bieten.
Welche Sinne hat der Mensch? Der Mensch hat fünf Sinne mit denen er seine Umwelt wahrnehmen kann. Ohne diese Sinne wäre kein Erkennen und keine Kommunikation mit der Außenwelt möglich. Die fünf Sinne sind:
- Tasten
- Hören
- Sehen
- Riechen
- Schmecken
Und alle diese Sinne kann der Whiskygenießer einsetzten, um seinen Whisky wahrzunehmen.
Zunächst nimmt man die Flasche in die Hand. Man spürt ihr Gewicht und die kühle Form des Glases. Hat die Flasche Ecken und Kanten, oder ist sie rund oder oval. Trägt sie einen erhabenen Schriftzug oder ein Siegel der in das Glas eingearbeitet ist. Für all diese Wahrnehmungen benötigt man den Tastsinn.
Dann wird der Korken unter einer Dreh-Ziehbewegung herausgenommen und man hört ein "Pflob-Geräusch" wenn der Korken den Flaschenhals verlässt. Dann das Einschenken in das Glas, das je nach Flaschenform mehr oder weniger mit einem Glucksen verbunden ist. Ein Geräusch, das dem Whiskyliebhaber signalisiert, nicht mehr lange, dann ist es so weit. Nachdem nun der Gehörsinn benötigt wurde, geht es weiter, zur visuellen Wahrnehmung, dem Sehen.
Schwer liegt der Whisky im Nosingglas. Die Farbe gold- bis bernsteinfarben oder gar bis ins tiefe braun. Langsam schwenkt man den Whisky im Glas und in Fäden läuft er von der Innenwand des Glases zurück.
Jetzt kommt das Riechen, der wichtigste Kontakt zum Whisky nach dem Schmecken. Ja und das Riechen kann einige Zeit in Anspruch nehmen, denn die vielen Aromen eines guten Whiskys erschließen sich nicht auf einmal. Je nach Alkoholgehalt noch etwas Wasser hinzugeben und noch mehr Aromen werden frei. Ein Fest für die Nase.
Dann kommen wir dazu, worauf der Liebhaber natürlich gewartet hat. Der erste Schluck. Gaumen, Zunge, Rachen, der gesamte Mundinnenraum ist damit beschäftigt, die Geschmacksnuancen zu erschmecken.
So kann man aus dem Genuss eines Glases guten Whiskys ein Training für seine fünf Sinne machen. Nun wird auch klar, warum man nach mehreren Whiskys keinen Genuss mehr empfinden kann, man muss dafür nämlich seine fünf Sinne beieinander haben.
Und bei all diesen Wahrnehmungen geht es überhaupt nicht um Noten oder Preise. Da sind wir also nochmals bei der Frage, was einen Lieblingswhisky ausmacht. Ganz einfach. Sie haben, nehmen wir mal an, 10 Whiskyflaschen in ihrem Barfach. Zu welchem Whisky greifen Sie spontan, ohne nachzudenken. Nicht überlegen, ach ja, der Whisky da hinten der steht schon ein Jahr, der muss aber mal weg. Auch nicht denken, nein, dieser Whisky ist so teuer, den trink ich nicht schon wieder. Weiterhin nicht an die Preis-Leistung denken und den herausgreifen der für den Preis am besten ist. Alle diese Gedanken muss man außen vor lassen, und nur spontan zugreifen. Den Whisky den man dann auswählt, das ist ein Lieblingswhisky. Aber auch wenn der Lieblingswhisky ein eher teurer Vertreter im Barfach ist, werden Sie feststellen, dass er relativ schnell zur Neige geht. Andere wieder, auch günstigere im Preis, stehen oft wochenlang da ohne beachtet zu werden. Und dann, wenn der Lieblingswhisky leer ist, wie lange halten Sie es aus, ohne eine Nachfolgeflasche zu kaufen, auch wenn noch genügend andere Kandidaten im Barfach stehen?
Und so erkennt man nach längerer Zeit in der man sein Whiskyhobby betreibt, auf ganz einfache Weise, welche Whiskys die persönlichen Lieblingswhiskys sind.
Meine können sie auf dem Bild nebenan sehen. Es sind (Reihenfolge ohne Wertung):
- Woodford Reserve Kentucky Straight Bourbon Whiskey
- Talisker Distillers Edition Single Malt Scotch Whisky
- Benriach Single Malt Scotch Whisky 16 Jahre
- Glenfarclas Single Malt Scotch Whisky 15 Jahre
Diese vier Whiskys decken eine breite Geschmackspalette von Whiskys ab.
- Der Woodford Reserve, ein Bourbon Whiskey, der in der Pot-Still gebrannt wurde, mild, weich und kraftvoll.
- Der Talisker ein leicht rauchiger, Bourbonfass gelagerter Whisky, der im Sherryfass nachgereift wurde. Der Sherry und der feine Rauch ergeben ein feines, einmaliges Geschmackserlebnis.
- Der Benriach ist ein ursprünglicher, hauptsächlich in Bourbonfässern gelagerter Whisky mit einem vollen, süßen, würzigen Geschmack. Einzigartig!
- Der Glenfarclas ist ein ausschließlich in Sherryfässern gelagerter Whisky, der einen einmaligen sherrysüßen, cremigen und malzigen Geschmack besitzt.
Zum Schluss noch die Frage, warum steht ein Datum in der Überschrift zu dieser Seite "April 2014"? Nun ja, der Geschmack kann sich im Laufe der Zeit verändern, je nachdem, was man in der Zwischenzeit alles genossen hat. Und deshalb sehen die Lieblingswhiskys vielleicht in einem Jahr schon wieder etwas anders aus? Wir werden sehen, und weiter auf die Entdeckungsreise gehen!